Keine Chance hatten die Delmenhorst Bulldogs bei der 12:38 (6:31)-Heimpleite in der Verbandsliga – es gibt hier drei Nord-Staffeln – gegen die Schwarzenbek Wolves. Die Gästen nahmen die American Footballer des DTB in der ersten Halbzeit komplett auseinander. Nach der Pause trudelte die Partie dann aus. „Sowas passiert, wenn sich der Underdog für einen großen Hund hält, nur weil er als Aufsteiger zwei Spiele am Stück gewonnen hat. Manchmal muss der wirklich große Hund dem Underdog dann zeigen, wer der Boss ist. Und genau das hat Schwrzenbek gemacht“, fasste Headcoach Tyrus Morgan zusammen.
Die Bulldogs waren mit einer Bilanz von 2:1-Siegen in die Partie gegangen, während die Wolves bis dato alle drei Spiele verloren hatten. Tyrus Morgan hatte bereits im Vorfeld gewarnt, da Schwarzenbek bereits zweimal nur knapp gegen den Spietzenreiter aus Buxtehude unterlag und im vergangenen Jahr noch das Playoff-Finale der Verbandsliga erreicht hatte. „Sie kamen hier her, um zu gewinnen. Wir müssen lernen, dass wir so spielen, wie wir trainieren. Und nach dem letzten beiden Siegen haben es einige Spieler schleifen lassen. Siegeswillen muss man sich erarbeiten und verdienen, den hat man nicht einfach so“, meinte Morgan.
Bereits im ersten Viertel entschieden die Gäste die Partie vor. Sie stoppten den ersten Drive der Bulldogs schnell und zogen mit mehreren Pässen über das Feld. Kurz vor der Endzone lief der Wolves-Quarterback dann selbst in die Endzone zum ersten Touchdown. Auch im zweiten Drive kamen die Delmestädter nicht weit, wieder übernahmen die Gäste. Dieses Mal zerlegten sie die Bulldogs-Defence in ersten Linie mit ihrem Laufspiel und kamen erneut in die Endzone. Und es wurde noch bitterer für die Bulldogs: Quarterback René Post warf eine Interception in der eigenen Hälfte und verletzte sich beim anschließenden Tackle an der Wurfhand. Schwarzenbek nutzte die gute Feldposition zum dritten Touchdown im ersten Viertel. Da auch jeder Extrapunkt saß, führte das Tabellenschlusslicht mit 21:0. Tyrus Morgan lief fluchend und wild gestikulierend am Spielfeldrand auf und ab. Als die Wolves im zweiten Quarter mit einem 70-Yard-Lauf plus Extrapunkt auf 28:0 stellten, bahnte sich ein Debakel an.
Immerhin scorten die Gastgeber kurz vor dem Seitenwechsel. Keanu Morgan, der als Quarterback für Post übernommen hatte, traf Deandre Pendergrass zunächst mit einem Pass über die Mitte und später nochmal in guter Position. Pendergrass machte noch einge sogenannte Yards after Catch und erzielte den Tocuhdown zum 6:28. Die versuchte Two-Point-Conversion missglückte. Die Wolves marschierten mit nur noch einer Minute auf der Uhr nochmal über das Feld und trafen mit auslaufender Uhr ein Field Goal zum 31:6.
Nach dem Seitenwechsel stabilisierten sich die Delmenhorster. Zunächst erhöhten die Wolves zwar auf 38:6, dann doch lief Kenau Morgen mit dem Leder-Ei zum 12:38 in die Endzone. Weitere Punkte gab es nicht zu verzeichnen. Sachlich zog Defensive Coordinator Klaus Weilandt Bilanz. „Der Sieg von Schwarzenbek ist auch in der Höhe verdient“, meinte er und lobte die Wolves für die Arbeit an der Line of Scrimmage. „Die O-Line hat viele gute Blocking-Schemes gezeigt und deren D-Line hat unsere O-Line sehr gut beschäftigt“, erkannte er an. Die Truppe sei im vergangenen Jahr zurecht im Finale der Verbandsliga gewesen. „Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um unsere Fehler aufzuarbeiten und um uns die Videos anzuschauen“, blickte Weilandt voraus. Die Bulldogs müssen dann voraussichtlich auf einige Spieler verzichten, die sich gegen die Wolves verletzten. „Das ist gerade ein großes Thema bei uns. Wir mussten viel umstellen“, sagte der Defensive Coordinator.
Bereits am kommenden Sonntag steht das Rückspiel in Schwarzenbek auf dem Programm. Die Schützlinge von Headcoach Tyrus Morgan haben also nicht lange Zeit, um sich vorzubereiten und dann besser zu präsentieren. In der Pause hatten die Bulldogs bereits einige Anpassungen vorgenommen und wollen auf dieser Hälfte nun aufbauen.